Kurzfristig haben sich Besucher unserer Partnerorganisation FUMEDI zu einem Besuch angemeldet. In der Zeit vom 29. Mai bis zum 11. Juni werden Abraham Garcia Hernandez, von früheren Besuchen in Marl bekannt, und Pastor Juan Ixtan Calgua die esm und das Marler Weltzentrum besuchen. Sie werden über das laufende Projekt "Erste Hilfe bei Naturkatastrophen" berichten und neue Projektideen mitbringen. Ein Besuch beim Kirchentag in Stuttgart und ein Gespräch dort mit Frau Schirmer-Müller von Brot für die Welt sind fest eingeplant. Außerdem wird es ein Treffen mit dem Ökumenereferenten Detlef Pflaumbaum (Kirchenkreis) geben. Dabei geht es um eine Einladung zum Partnerschaftstreffen der Landeskirche unter dem Thema "Weite wirkt" in 2016.
Die Marler Menschenrechtsgruppe FIAN und der Guatemalakreis der esm trauern um Friedrich Doormann, der am Karsamstag im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Als Sprecher der FIAN-Gruppe hat er den Fall der Kaffeepflücker der Finca Nueva Florencia aus Guatemala um Mindestlohn und Arbeitsrechte begleitet. Nach über 14 Jahren konnte er sich mit ihnen über einen erfolgreichen Kampf freuen.
Mit den Marlern trauern auch die esm-Partner von FUMEDI aus Guatemala. Abraham Hernandez und Carmelina Gomez schreiben: "Wir werden ihn sehr vermissen, er ist einer der Menschen, die viel getan haben für unser Land und er wird immer in unseren Herzen bleiben."
Vielen ist Friedrich Doormann durch seine Spanisch-Übersetzungen bekannt. In Erinnerung ist sicherlich noch der Beitrag von Carmelina zum Reformationsfest 2014 im Theater Marl, den er in bewegender Weise auf Deutsch übertragen hatte (siehe weiter unten).
In einer würdigen Trauerfeie rin Herne, gehalten von Pfarrer Christian Zimmer, wurde noch einmal deutlich, dass er sein Leben dem Kampf für Gerechtigkeit widmete und sein Herz für die Benachteiligten in Guatemala und anderswo schlug.
Am 21. 02. 2015 besuchte Padre Sergio Godoy den Guatemalakreis, vermittelt von Renate und Wolfgang Hacke. Sergio ist Generalkoordinator der Comunidad Esperanza von Cobán in Guatemala. Hierbei handelt es sich um eine private Schule, die alle Abschlüsse vergibt. Zurzeit hat sie 416 Jungen und Mädchen. Angeschlossen ist eine Vorschule mit 15 bis 30 Kindern, deren Lebensmittelpunkt eine Müllhalde ist. Die Arbeit mit den Kindern ist die Eingangstür für den Kontakt zu den Familien, die auf der Müllhalde und von ihr leben. Die Kinder kommen regelmäßig zur Schule, da sie für sie ein Ort der Heilung ist. Die Arbeit mit Kindern auf der Halde gibt es seit 11 Jahren. Sergio: „Ich bin vor 52 Jahren in Cobán geboren, vor 11 Jahren bin ich wiedergeboren.“
Padre Sergio berichtete über Korruption, Gewalt und Gleichgültigkeit in Guatemala und befürchtet, dass die Gewalt im Wahljahr 2015 weiter zunehmen wird. Es gibt einen Zusammenhang von Regierungsmitgliedern und Drogenbaronen, Gouverneure sind direkt involviert. Ein reales Erlebnis beleuchtet die Situation: Einem Müllhaldenkind fiel auf dem Rückweg von der Schule ein komisches Auto auf. Auf Nachfrage sagte es zu Padre Sergio: „ Sie kommen, um Menschen zu töten. Als ich mit meiner Mutter zusammen saß, hörten wir einen Schrei und wie ein Körper auf das Auto geworfen wurde.“ Sowas wird als normal wahrgenommen, weil das Gesetz nicht präsent ist. In der Bevölkerung gibt es Empörung, aber auch das Gefühl, nichts dagegen tun zu können. Die Regierung hat ihre eigene Straflosigkeit proklamiert, Schlüsselpositionen werden mit Menschen besetzt, die ein wenig sauberes Vorstrafenregister haben. Resümee: Der Staat funktioniert nicht mehr.
Trotzdem sieht Padre Sergio Hoffnungszeichen: Eine angesehene Richterin hat ihren Rücktritt erklärt. Involviert in diesen Fall waren auch Präsident und Vizepräsidentin. Die Richterin musste aus Sicherheitsgründen das Land verlassen. Positiv ist, dass sie öffentlich gemacht hat, dass sie von einem Abgeordneten erpresst wurde, um die Korruption von Beamten zu decken.
Auch Padre Sergios Mitarbeiter berichten von sozialen Säuberungen, darunter ein Toter aus ihrem Projekt. Er möchte, dass sie die Hoffnung nicht aufgeben, denn es gibt auch Positives. Eine ehemalige Schülerin, die jetzt studiert, hat sie besucht und den Schülern Mut für Bildung gemacht. Ein ehemaliger Müllhaldenjunge mit einer Beinbehinderung studiert und ist Mitglied in einem Fahrradteam.
Sergio: „ Es gibt eine moralische Verpflichtung, im Träumen fortzufahren und andere damit anzustecken. In Esperanza nicht zu träumen ist eine Sünde.“
Anlässlich von „100 Jahre evangelische Kirche in Marl“ hatte die esm Carmelina Gomez zum Reformationsfest am 31. Oktober ins Theater Marl eingeladen. Das Fest stand unter dem Thema „Was heißt eigentlich Glauben?“ Carmelina hatte die Gelegenheit, ihre Sicht dazu vorzutragen (Übersetzung Friedrich Doormann).
Außerdem berichtete sie in verschiedenen Gruppen über die Arbeit an dem beendeten Projekt „Prävention gegen Naturkatastrophen in Guatemala“, das von Brot für die Welt-EED gefördert wird. Dem Guatemalakreis präsentierte sie die Abrechnung zu dem Projekt. Gespräche mit Superintendentin Katrin Göckenjan und MdB Frank Schwabe (Recklinghausen) rundeten den Besuch ab.
EL SIGNIFICADO DE LA FE COMO MUJER MAYA KICHE
Oh Dios, Uk'ux Kaj, Uk'ux Ulew, Corazón del Cielo, Corazón de la Tierra,
como te llamamos en nuestro idioma maya Kiché.
Papá y Mamá de todos los pueblos.
Me dirijo a Ti con toda mi confianza para contarte de nuestros dolores y alegrías.
Provengo de un pueblo con muchas necesidades al igual que otras partes del mundo.
Con el apoyo de otros hermanos nos hemos levantado, hemos trabajado y crecido. Nuestra FE en Ti nos ha permitido entender
que Tú quieres que tengamos vida y vida en abundancia
para nuestra convivencia comunitaria.
Ahora Dios de la vida, seflor de la vidfa, esperanrur nuestra
nos compremetemos a seguir luchando para ser sujetos de nuestra historia y reflexión;
a profundizar nuestra solidaridad liberadora en las actuales estructuras del poder;
a fortalecer nuestra acogida a tu vida plena al gozo de la amistad.
Y que en el mundo haya paz, mucha paz.
WAS DER GLAUBE FÜR EINE FRAU AUS DEM VOLK DER MAYA KICHE BEDEUTET
O Gott, Uk'ux Kaj, Uk'ux Ulew, Herz des Himmels, Herz der Erde *
so nennen wir Dich in unserer Sprache Maya K'iche.
Vater und Mutter aller Völker.
Mit ganzem Vertrauen wende ich mich an Dich, um Dir zu sagen,
was uns schmerzt und was uns freut,
Ich stamme aus einem Volk, das viel zu leiden hat, genauso wie andere Teile der Welt.
Mit der Hilfe von Brüdern aus anderen Ländern
haben wir uns erhoben; wir haben gearbeitet und wir sind stärker geworden.
Unser Glaube an Dich führt uns dazu, zu verstehen, was Du willst.
Du willst, dass wir Leben haben,
Leben in Fülle für unser gemeinschaftliches Zusammenleben.
Gott des Lebens; Herr der Geschichte; Du, auf den wir hoffen, wir verpflichten uns, weiter dafür zu kämpfen,
Friede soll in der Welt sein, Friede überall.
Im Dezember 2014 meldete die „prensa libre“, die renommierte Zeitung Guatemalas, dass die Aktivistin, Theologin und Dichterin Julia Esquivel in Guatemala die „Juan-Gerardi-Medaille“ verliehen bekommen hat. Dieser Preis ist für Personen und Institutionen bestimmt, die sich für Menschenrechte einsetzen. Er ist nach dem 1998 ermordeten Bischof Gerardi benannt, der drei Tage nach der Veröffentlichung des Berichtes „Nunca mas“ (Nie wieder) zu den Verbrechen im Bürgerkrieg ermordet wurde. In der Begründung der Jury heißt es, dass Julia 84 Jahre lang für die Freiheit der Guatemalteken gekämpft hat, Zeugin der politischen Gewalt und Verfolgung der indigenen Bevölkerung wurde und diese Fälle in Europa und den Vereinigten Staaten bekannt gemacht hat.
Julia Esquivel, die übrigens am 3. Mai ihren 85. Geburtstag feiert, hat unsere Partnerschaft mit Guatemala begründet und begleitet sie bis heute. Die esm gratuliert zu diesem Preis und zum Geburtstag.
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Öffnungszeiten für Besucher: nach Absprache
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